Diese ehemaligen deutschen Soldaten opfern ihren Urlaub.
   Die Reservisten an der Grabstätte
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   In Ihrem Urlaub haben diese Reservisten sich entschieden, die militärischen
   Friedhöfe zu pflegen, wie zurzeit in Sissonne.
   
   Und Sie, was machen Sie  in Ihrem Urlaub?
   Das Meer, die Berge oder der Friedhof? …Während ihres Urlaubes verlassen diese
   Soldaten ihre feinen Sandstrände. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht die
   militärischen Friedhöfe zu pflegen, das ganze natürlich unbezahlt und
   ehrenamtlich. Dies ist auch bei dem Dutzend Soldaten zurzeit in Sissonne der
   Fall. Die meisten von Ihnen kennen sich und treffen sich hier zum fünften Mal.
   “Wir denken, dass die Erinnerung für den Frieden des Volkes wichtig ist“, so
   begründen sie es.
   Der deutsche Friedhof von Sissonne hat mehr als 14.000 Gräber aus dem ersten
   Weltkrieg. Die Errichtung erlaubte eine Zusammenschließung von abgelegenen  Grabstätten in einem Umkreis von 28 km.
   Schon seit 1928 führte der Volksbund (Dienst zur Unterhaltung deutscher
   Grabstätten) diese Arbeiten durch. Und verschönerte Friedhöfe.
   Der Friedhof wurde von 1960-1970 mit Beteiligung von Jugendcamps und in
   Sissonne stationierten Bundeswehrsoldaten errichtet, mit Holzkreuzen statt
   eisernen Kreuzen.
   Mit Hilfe der CENZUB
   (Dienst für die Grabstätten)
   Regelmäßig muss die Rasenfläche gemäht werden, die Kreuze gereinigt werden, die
   Betonsockel repariert werden…. “Dieses Mal bleiben wir zwölf Tage, um den Zaun
   wieder in Stand zu setzen, nämlich 700 m Drahtzaun. Dieser hier ist mit der
   Zeit abgenutzt. Es ist kein Schaden entstanden, es ist ein geschützter Ort.“
   Das Material wurde von der aktiven Truppe und von der CENZUB geliefert. „Wir
   haben auch zwei Zivilisten aus Berlin und zwei Kraftfahrer des
   260.Transportbataillons dabei.“
   Die Unterkunft ist von der CENZUB zur Verfügung gestellt worden und liegt in
   der Nähe. „Wir vom Verein der ehemaligen Soldaten zwischen Hamburg und Bremen
   haben uns hierzu entschlossen. Eine weitere Gruppe ist auf einem anderen
   Friedhof etwa 20 km entfernt.“ Wegen der Hitze haben die Reservisten eine Art
   Laube in der Nähe der Gräber gebaut. Dies alles gleicht einem Campingabenteuer,
   aber auch wenn diese Stimmung einlädt, ist die Arbeit doch real und die
   Symbolik nicht zu vergessen.
   Ein Jahrhundert nach den schrecklichen Kämpfen, helfen die Franzosen den
   Deutschen beim Pflegen der Erinnerung an diejenigen, die in diesem blutigen
   Konflikt mit ihrem Leben bezahlten, was auch immer ihre Gründe gewesen sind.